Wachablösung im Tischtennis beim TSV Lesum
Anil Sevük mit zwanzig Jahren erstmals Tischtennisvereinsmeister beim TSV LESUM
Besonders freuten sich die „alten Herren“ der Tischtennisabteilung des TSV Lesum mit Anil Sevük über seinen Erfolg bei den Vereinsmeisterschaften 2014. Mit den alle über Fünfzigjährigen: Christoph Jendrek, Berthold vom Wege und Andreas Meyer spielt das Gerüst der 1. Herren seit fünfdreißig Jahren nur mit marginalen Unterbrechungen in der 1. Mannschaft. Seit fast 25 Jahren ist Jürgen 90 (Hinrichs) dabei, die über Vierzigjährigen Olli Varnhorn und Marc Engelmann komplettieren die aktuelle erste Mannschaft. Stolz sind die Lesumer, dass ihr Eigengewächs Anil Sevük souverän Vereinsmeister 2014 wurde. Alle Oldies hoffen, dass jetzt endlich der Wachwechsel eingeleitet wurde. Weitere Lesumer Talente wie Tim Rüffer, Eric Inselmann, Timo Schwarzat und der erst fünfzehnjährige Trostrundensieger Delan Dchelidze stehen in den Startlöchern.
Alle Tischtennisspieler, oder die besseren Hälften, sorgten dafür, dass das reichhaltige Buffet wieder exzellent und sehr reichhaltig ausgestattet war. Getränke in allen Variationen, Nudel- und Tunfischsalat mit Baguette und Fladenbrot, Muffins, Kuchen, heiße Würstchen sowie die unwiderstehlichen Frikadellen sorgten dafür, dass alle Akteure im Laufe des langen Samstags super verköstigt wurden und das Feld für eine tolle Vereinsmeisterschaft 2014 bereitet war.
Für die Vorrunde wurden alle 21 Akteure nach ihren TTR-Werten in fünf Gruppen gesetzt. Die beiden Gruppenersten qualifizierten sich für die Hauptrunde, ab dem dritten Platz wurden die Zelluloidkünstler auf zwei Gruppen der Trostrunde verteilt. Die jeweils Topgesetzten erreichten erwartungsgemäß die Hauptrunde und stellten sich die Frage, ob diese Vorqualifikation nottat, da der gesteckte Zeitplan am Ende weit überschritten wurde.
Nach der fast dreistündigen Vorrunde stand die Doppelkonkurrenz auf dem Plan. Es erfolgte weder eine Zusammenlosung aus zwei unterschiedlich starken Töpfen oder eine Aufstellung nach den TTR-Werten. Der Spieler mit dem niedrigsten TTR-Wert suchte sich einen passenden Partner aus. Als Konsequenz blieben mit Andreas Meyer und Olli Varnhorn zwei Spieler der ersten Mannschaft über und sicherten sich souverän und unangefochten den Doppelsieg der Vereinsmeisterschaft 2014. Stolze Silbermedaillengewinner wurden Gunnar Vette mit Berthold vom Wege, die die Sevüks, nämlich Eray und Anil Sevük auf den Bronzeplatz verweisen konnten.
Trostrundensieger wurde der erst fünfzehnjährige Delan Dchelidze, der als Topgemeldeter Spieler der dritten Herren sich in einem spannenden Endspiel knapp gegen Timo Schwarzat aus der zweiten Herren durchsetzte. Begeistert waren die Lesumer Tischtennisspieler, dass sich die einzige Dame, Sina Lürßen die Bronzemedaille in einem hartumkämpften Match gegen „Bippi“ Bippus holte.
Im Kampf um die Vereinsmeisterschaft wurde Berthold vom Wege souveräner Gruppensieger in der Gruppe A. Nach der verletzungsbedingten Aufgabe von Michel Restetzki zog Andreas Meyer bei Punktgleichheit vor Olli Varnhorn und Jürgen Hinrichs doch noch ins Halbfinale ein. In der Gruppe B gab Anil Sevük nur den ein oder anderen Satz ab und gewann die B-Gruppe klar. Nachdem Christoph Jendrek zunächst Revanche für die 3:2 Vorrundenniederlage gegen Tim Rüffer nehmen konnte und sich wiederum im fünften Satz doch deutlich mit 11:4 durchsetzte kam es gegen Eric Inselmann zum Show Down: Beide hatten je zwei zu eins Siege auf Ihrem Konto. Christoph Jendrek gewann den ersten Satz deutlich, Eric Inselmann den zweiten. Ab jetzt ging es in jedem Satz in Verlängerung. Inselmann gewann Satz drei, Jendrek den Vierten. Als Inselmann sich im fünften Satz mit 14:12 durchsetzte, war der 54jährige Christoph Jendrek am Ende seiner Kräfte und froh, nicht mehr an die Platte zu müssen.
Im ersten Halbfinale hatte Anil Sevük mit Andreas Meyer nur im dritten Satz Probleme und setzte sich mit 3:1 Sätzen deutlich durch. In zweiten Halbfinale führte Berthold vom Wege bereits 2:0 gegen Inselmann. Ab dem Dritten Satz war für alle Zuschauer aber zusehen, dass der 55jährige Berthold vom Wege gegen den 32jährigen Eric Inselmann sowohl an Kraft als auch an Konzentration verlor und die nächsten Sätze alle knapp verlor. Auf das Spiel um Platz drei verzichteten der 52jährige Andreas Meyer und Berthold vom Wege und teilten sich die Bronzemedaille.
Im ersten Satz des Finales legte Anil Sevük los wie die Feuerwehr und gewann diesen klar mit 11:2. Auch im zweiten Satz führte er deutlich mit 9:6. Nach einigen Unkonzentriertheiten führte Inselmann plötzlich mit 10:9. Aber er hatte in den beiden Fünfsatzspielen Körner gelassen. Seinen einzigen Satzball vergab er mit einer Fehlaufgabe kläglich. Anschließend fand Sevük wieder zu seiner großartigen Form zurück und verwandelten beim Stand von 10:6 seinen ersten Matchball sich und wurde verdienter Vereinsmeister 2014.
Nicht nur das zu deutliche Überschreiten des Zeitrahmens führte dazu, dass viele Spieler meinten, dass der Modus der Vereinsmeisterschaft nicht mehr zeitgemäß ist. Es gibt Überlegungen, die Doppelkonkurrenz entweder zu streichen oder mit einem anderen Modus komplett an einem weitern Tag zu veranstalten. Auch könnte es sinnvoll sein, die Spieler nach ihrer Spielstärke in zwei Gruppen einzuteilen und dann ohne Vorrunde eine A- und eine B-Meisterschaft auszutragen, so wie es in fast allen anderen Nordbremer Vereinen Usus ist. Eine weitere Alternative könnte sein, nur mit zwei Gewinnsätzen zu starten und erst ab dem Halbfinale drei Gewinnsätze auszutragen.
Christoph Jendrek